Eier legende Wollmilchsau

Nun ist es da, mein neues Handy. Es kann praktisch alles, außer Kaffee kochen und Geld drucken. :yes: Ich hatte es satt, immer in den Untiefen meiner Handtasche nach Handy, Handheld und Fotoapparat zu suchen und wollte alles in einem Gerät vereinigt haben. Jetzt könnte ich z.B. auch Radio hören und mich navigieren lassen – wenn ich es denn schon könnte!

Hoch erfreut war ich, dass in dem kleinen Karton nicht nur ein ganzes Sortiment an Kabelchen zu finden war, sondern obendrein ein Handbuch – so richtig mit Seiten zum Umblättern – und eine Kurzanleitung für unterwegs. Hallo: das Ding nennt sich „Business Handy“! Brauchen die Macher der Weltwirtschaftskrise denn auch eine Kurzanleitung? Ich dachte immer, so kleine technische Raffinessen verstünden die auf Anhieb. Egal, meine wird jedenfalls einen festen Platz in der Handtasche haben, für alle Fälle.

Natürlich wollte ich das neue Wunderteil gleich ausprobieren und wenigstens soweit verstehen, dass ich damit problemlos telefonieren kann. Dazu muss die SIM-Karte und der Akku rein und dafür wiederum die entsprechende Klappe geöffnet werden.
Ich sach’ mal so: entweder, man braucht dafür mikrochirurgisches Besteck oder speziell gefeilte Fingernägel. Beides hatte ich nicht, aber es ist mir nach einigen bangen Minuten doch gelungen, alles unterzubringen und das Teil wieder zu verschließen. 😛
Zum Einschalten sollte man einen Kugelschreiber parat haben, da der entsprechende Knopf versenkt und mit dem Finger nicht zu erreichen ist. Immerhin hat er eine runde Vertiefung, in die die Kugelschreibermine genau passt. (Schreiben so Business-Leute nicht mit Füller? Eine Füllfeder jedenfalls würde das nicht überleben.)

Danach gab es auf dem Display ein bisschen Leuchtreklame und die Aufforderung, die PIN einzugeben. Easy! Allerdings verfügt das Multifunktionswunder über eine vollständige Tastatur nebst einer Tastenreihe für Sonderzeichen und ähnliches. Alles im Miniformat, was sich erstmal als mit meinen Fingern nicht kompatibel herausstellte. Ein Tastendruck, schon waren drei kleine Sternchen im Eingabefeld zu sehen. Sch>:XXe!
Ich fand eine Taste, die der Tipp-Ex-Taste auf den alten Kugelkopfschreibmaschinen nicht unähnlich war. Sie wurde mein Freund in den nächsten Stunden!

Der Nachmittag jedenfalls war gelaufen. Dafür kann ich jetzt telefonieren und meine Finger haben sich an ihr neues Spielfeld auch gewöhnt. Sogar SMS habe ich schon geschrieben, was für eine Tippse wie mich mit der richtigen Tastatur viel schneller geht. *freu*
Das Fotografieren ist narrensicher – das kapiert jeder Depp – und ein paar andere Funktionen hatte ich auch schon herausgefunden, bis mein Mann (der Geräteversteher) nach Hause kam. Danach war ich mein neues Geschoss erstmal los. Ich durfte mich ums Essen kümmern, während der Herr über Bits und Bytes sich mit der Internetfunktion auseinandersetzte – selbstverständlich ohne Gebrauchsanleitung!

Heute werde ich erstmal ein paar Dinge machen, die ich schon kann (bügeln, aufräumen) und mich danach erneut mit der Eier legenden Wollmilchsau auseinander setzen. Mal sehen, was mir heute noch so alles gelingt. Es bleibt spannend.

6 Gedanken zu “Eier legende Wollmilchsau

  1. Eier legende Wollmilchsau = Mann oder Handy?

    Kenn ich gut, die Schilderung. Am besten wäre noch Touchpad-Funktionstasten- man trifft nie die richtige. Und da werd ich cholerisch!

    Mein persönlicher Tipp: Die Kugelschreibermiene ans Handy binden und nach dem Einschalten zum Tippen verwenden 😉

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    • Handy!
      Den Trick mit der Kugelschreibermine hatte ich mir auch schon ausgedacht, bin aber davon wieder abgekommen: Es sieht einfach doof aus, wenn an so einem schicken Nobelteil so’n popeliger Kuli bammelt.
      Ich quäle mich halt noch ein bisschen. 😉

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